Digitale Medien an der Amerikanischen Schule in Bremerhaven

Digitale Medien sind aus der heutigen Welt nicht mehr wegzudenken. Als Schule sehen und erleben wir nicht nur ihre positiven Nutzungsmöglichkeiten und ihr Potential, vor allem haben wir zum derzeitigen Entwicklungsstand mit negativen Auswirkungen regelrecht zu kämpfen.
Wir erleben täglich, dass digitale Medien einen sehr großen Einfluss auf die Lebenswirklichkeit haben. Sie binden im privaten Bereich sehr viel Zeit: viele Kinder haben einen täglichen Medienkonsum weit über die empfohlenen Zeiten hinaus. Laut Empfehlung der BZgA (Bundeszentrale für gesunden Aufklärung, www.kindergesundheit-info.de) sollte die Zeit bei den 6 bis 10jährigen für Hörmedien (Musik-CDs, - Dateien, Hörgeschichten) nicht 60 Minuten am Tage überschreiten. Für Bildschirmmedien (wie Fernsehen, Video, Computer, Tablets etc.) liegt die Zeit zwischen 45 und 60 Minuten. Das ist insgesamt schon eine beträchtliche Zeitspanne, die die Kinder ohne aktive Bewegung und in der Regel alleine verbringen würden. Vor dem Zu-Bett-Gehen sollte es bereits eine Stunde heißen: ab- bzw. ausschalten! 

(1Die Empfehlungen variieren jeweils leicht. Bei allen ist es wichtig, dass auf die Einhaltung geachtet wird. www.schau-hin.info/artikel/medienzeiten-fuer-kinder-vereinbaren
www.klicksafe.de/eltern/kinder-von-3-bis-10-jahren/nutzungszeit)

Was im Schulalltag beobachtet werden kann, sind eine eingeschränkte Kommunikation im sprachlichen Bereich einhergehend mit reduzierten körperlichen Fähigkeiten.

Eine Zunahme von aggressivem Verhalten ist zu beobachten, das bereits beim morgendlichen Betreten des Schulgebäudes sichtbar ist. Zum Beispiel ausgedrückt durch Körperlichkeiten gegenüber anderen Kinder mit Treten, Schubsen oder auch Schlägen, durch Beschimpfungen oder Beschädigung des Mobiliars. Bei den aufklärenden Gesprächen kommt in der Regel zunächst eine allgemeine Umschreibung, dass eine andere Person „genervt“ habe oder aber gar nicht ausgedrückt werden kann, was zuvor geschehen ist. Ein anderes Extrem ist sofort geäußerte „Langeweile“ und Unlust zu angebotenen Aktivitäten.

Häufig stellt sich heraus, dass am Vortage abends oder aber bereits morgens digitale Medien mit Spielen im Einsatz waren oder aber generell in großem Maße genutzt werden.

Wir als Schule sehen da einen Zusammenhang:
Die Nutzung von digitalen Medien reduziert körperliche Aktivitäten, sportliche Tätigkeit und die reale Bewegung. Gleichzeitig verhindert sie gemeinsame Aktionen z.B. mit der Familie oder Freunden in der realen Welt. Die Nutzer sind isoliert und verlieren sich in digitalen Welten und Lebensräumen.

Das wirkt sich auf das Spiel- und Sozialverhalten aus und damit hat der Lebensraum Schule täglich umzugehen.

Ein Gleichgewicht zu einer ausgewogenen und sinnvollen Nutzung der digitalen Medien herzustellen ist für uns eine der Kernaufgaben im Schulalltag – neben all den anderen Aufgaben, die Schule bewerkstelligen muss. Es geht vornehmlich darum, sinnvolle Nutzungsmöglichkeiten im Alltag aufzuzeigen und zu üben. Eine lerngerechte, produktive und gute Lernatmosphäre mit und durch den sinnvollen Einsatz von Medien schaffen. Digitale Medien sollen von Schülern und Kollegen als ein Mittel und Weg zu einer sinnvollen Unterrichtsgestaltung und als ein Mittel zu eigenverantwortlichem Lernen genutzt werden. Gerade im Zusammenhang der Unterrichtsentwicklung im Rahmen der Coronapandemie hat sich diese Grundsatzüberlegung bestätigt. (siehe unten)

Wir glauben: sie sollen im Rahmen der Grundschularbeit nicht im Fokus stehen.

Damit stehen wir in Einklang mit dem Bildungsplan Medienarbeit (vgl. KMK 2012): …kontinuierlicher, pädagogisch strukturierter und begleiteter Prozess, der Schülerinnen und Schüler dazu befähigen soll, sich konstruktiv und kritisch mit der Medienwelt auseinanderzusetzen und Medien selbstbestimmt und kompetent zu nutzen. (S. 5 Medienbildung, Entwurfsplan 2012)

Der Faktor Umwelt muss ebenfalls in die Überlegungen einbezogen werden und wird aufgrund der  Schnelllebigkeit digitaler Medien zumindest im Moment zu wenig beachtet.   Sollen digitale Medien sinnvoll kennengelernt, eingesetzt und ihre Nutzung geübt werden, muss Schule mit den rasanten Entwicklungsschritten mithalten können. Dies ist bereits aus rein finanziellen Gesichtspunkten sehr unrealistisch: veraltete Technik und Geräte sind bereits jetzt häufig Hinderungsgründe, aktuelle Lernprogramme und Übungsformen im Unterricht einzusetzen. Die enorm hohen Herstellungs- sowie Entsorgungskosten in einem umweltfreundlichen Rahmen zu bringen, scheint zumindest zur Zeit nicht möglich zu sein.

Als eine Folge der Coronapandemie hat sich der Einsatz von digitalen Medien nicht wirklich verändert, aber auch in der Grundschule als ein notwendiges Arbeits- und Kontaktmittel zu Eltern und Kindern im Rahmen des Distanzlernens erwiesen. Daher haben sich die Medienzeiten der Kinder noch einmal deutlich erhöht. Für die veränderten Lern- und Arbeitsbedingungen aufgrund der Pandemie haben wir unser Konzept überarbeitet. Die neue Version können Sie unter dem Link unten aufrufen. 

Mit diesen allgemeinen Überlegungen im Vorfeld möchten wir den Einsatz der digitalen Medien wie im Folgenden an unserer Schule umsetzen. 

Unter diesem  Link finden Sie die im Frühjahr 2021 überarbeitete und derzeit aktuelle Version.

In der PDF Datei finden Sie unser erstes Konzept

PDF downloadenMedienkonzept der Amerikanischen
Schule
als Download.


Content
Schriftgröße:
 
aA

Zeilenabstand:
 
kleingroß

Farbe (Bilder):
 
anaus